Am 1. September 1989 wurde das zweite Wohnheim der Lebenshilfe Starnberg für Menschen mit geistiger Behinderung am Prinzenweg 11 eröffnet. Etwa 150 Politiker, Nachbarn, Angehörige, Freunde und Mitarbeiter feierten am Samstag, den 13. Juli gemeinsam mit den 30 Bewohnerinnen und Bewohner das 30-jährige Bestehen.
„Als 1989 die Grenzen der DDR nach Westdeutschland geöffnet wurden und sich den ehemaligen DDR-Bürgern ein neuer Lebensabschnitt öffnete, öffneten sich auch für 23 Menschen mit geistiger Behinderung die Türen zu einem neuen Zuhause in dem sie ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führen konnten,“ erinnerte die Bürgermeisterin Eva John in ihrer Rede. Ein Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung ist John wichtig. Menschen mit Behinderung sollen an den Aktivitäten der Stadt Starnberg teilhaben, so wie es der Bewohner Fabian Pietzcker durch sein Mitwirken im Inklusionsbeirat aktuell macht.
Die Geschäftsführerin der Lebenshilfe Starnberg, Edith Dieterle, erinnerte in ihrer Rede an die Anfangszeit des Wohnheimes und die Herausforderung, die sich bei der Eröffnung der Lebenshilfe Starnberg stellte „wir mussten erst die Nachbarn überzeugen“. Mittlerweile habe sich die Gesellschaft verändert. Die Bewohnerinnen und Bewohner leben in einer guten Nachbarschaft und sind fest in der Stadt verankert.
Ursula Laschewski, die Leiterin des Wohnheimes im Prinzenweg, würdigte bei der Feier jeden Bewohner mit einer Urkunde. Für Ursula Laschewski ist es wichtig, dass Menschen mit Behinderung selber Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen. Die Feier wäre ihr Fest, das sie auch gemeinsam gestaltet hätten.
Nach einem gemeinsamen Veehharfenkonzert der Bewohner mit den Würmtaler Veeharfen wurde der Vorstandsvorsitzende der Lebenshilfe Starnberg, Werner Blank, dessen Tochter auch im Wohnheim Prinzenweg lebt, von der Stellvertretenden Vorsitzenden der Lebenshilfe, Monika Haslberger, für sein 35-jähriges Engagement für die Lebenshilfe Starnberg mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Als betroffener Vater hat Werner Blank maßgeblich an der Entwicklung der Lebenshilfe Starnberg zu einem großen sozialen Unternehmen im Landkreis beigetragen. Die Lebenshilfe Starnberg beschäftigt mittlerweile 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und betreut 900 Kinder, Jugendliche und Erwachsene in 18 Einrichtungen.
Nach den Reden konnten die Gäste bei einem Mittagsbuffet ins Gespräch kommen und auch die Räumlichkeiten des Wohnheimes besichtigen. Am Nachmittag führten die Bewohnerinnen und Bewohner einen Tanz auf und auch die Gäste tanzten mit. Als krönender Abschluss der Feier kam noch ein Zauberer zum Fest, wie es sich die Bewohnerinnen und Bewohner gewünscht hatten – eine rundum gelungene Jubiläumsfeier!